data___counter_______________________________________

Presskit


Titel: Jimmy jenseits
Format: 16 mm
Länge: 7 min
Ton: magnet/mono
Musik: Annuncio Mantovani [Erno Rapee]" Charmaine"
Produktion: 1993, felderfilm
Uraufführung: 19.4.1994; Hamburg
Preise: Sonderpreis des Hessischen Rundfunks Kassel

Kopieformate: 16 mm/BETA-SP/DVD/Video-CD/CD-ROM/S-VHS/VHS
Darsteller: Wolfgang Miech, Florian Dietz
Genre: Dokumentarfilm
Synopsis: Jimmy leistet in seinem Wohnzimmer unorthodoxe Trauerarbeit
über den nichtvollzogenen Akt zwischenmenschlicher Annäherung.

Verleih & Vertrieb (16mm): Kurzfilmagentur Hamburg http://www.shortfilm.com/

Publikation: Von Politik, Sex und anderen Dingen
                  MATERIAL VERLAG HAMBURG, Edition Film 2
                  Hrsg.: Maike Höhne
                  DVD mit 24 Filmen + Texten
                  ISBN: 3-938158-00-x

   
   

Verleih (DVD/VHS): Öffentliche Bücherhallen Hamburg
                             Stadtbibliothek München https://ssl.muenchen.de/
                             Hochschulbibliothek der HFF Potsdam-Babelsberg
                             Zentral-und Landesbibliothek Berlin https://www.voebb.de/

    

[...] Dem etwas heruntergekommnen Seemann und seiner letzten romantischen Begegnung in Jimmy Jenseits von Romeo Grünfelder haftet etwas Tragisches an - trotz seiner bewunderungswürdigen Fähigkeit, das eigene Schicksal nicht ernst zu nehmen. Man ahnt, daß Beziehungsaufbau im Alter auch für besser Situierte als Jimmy nicht ganz einfach ist.
Marcel Schwierin, Katalog Oberhausen, Mai 2005

[...] Phantasien der nicht alltäglichen Art hegt auch JIMMY JENSEITS, ein kauziger älterer Mann, der mit der Flasche in der Hand uns allen Ernstes erzählt, daß eine unbekannte Schöne öfter an seiner Wohnungstür klingelt und ihm in keineswegs zweideutiger Absicht die Kleider vom Leibe reißen will. Ist's wahr, ist's erfunden, und wenn ja, von wem? Wen kümmert das angesichts der Spaßigkeit, die von diesem Dokumentarfilm (?) ausgeht.
Carl Andersen, Neues Deutschland 21.7.94

Jimmy jenseits ist 'ne harte Nummer, beinahe exotisch, aber vor der Kamera erzählt er offen und ehrlich, was sein Leben würzt [...]
TAZ Hamburg 14.4.94

[...]Dieser unterhaltsamen "Selbstdarstellung" liegt eine mediale oder ihre eigengedankliche Phantasievorstellung zugrunde, die optional auch eine filmische sein könnte und die im Kontrast zur Realität steht. Die eingefangene Atmosphäre wird von milieuorientierten Metaphern, Tönen und dezenter Hintergrundmusik unterstützt. Doch Grünfelder bleibt bei seinem authentischen Material und kommentiert die aufgenommen Bilder nicht durch interpretative Montage. Seine Filme geraten nicht zu "Freak" Shows, sondern leben vom spürbaren Interesse an den Protagonisten. Hier soll der Zuschauer nicht repektlos ablachen, sondern durch die Verbindung des Erzählten mit dem realen Umfeld für die Stituation der Protagonisten sensibilisiert werden. Dies gelingt schon in Grünfelders Debut JIMMY JENSEITS, wenn eben dieser seinen vermeintlichen Begegnungen mit einer schönen Unbekannten erotisch ausschmückt und wir ihn zugleich in seinen ärmlichen und bedrückenden, alltäglichen Lebensverhältnissen sehen [...]
Dirk Steinkühler, Der Schnitt #1-98

   
   

     

Ja, und... da klingelt es bei mir an der Tür, ich drück', erst drück ich auf'n Rufknop, frag', wer da ist, krieg' ich 'n Namen genannt. Kann't ich nicht. Und dann drück' ich auf'n Summer, ich sag': Dann komm' mal hoch. Ah, ja. Und dann blieb ich auf'm Laubengang stehen - Laubengang ist ja wohl 'n Begriff, also, wo alle die Wohnungen von draußen 'reingeh'n - ja, und denn kam da 'ne Frau rein, in' Laubengang, ich sag': Sie wünschen? Weil ich sie nicht kannte. Ja, sagt sie, äh, ich wünsch' eigentlich nix, ich möcht' bloß mal 'n bisschen ficken. Und - ich hab' fürchterlich abgeschnallt, ich bin nun ziehmlich abgebrüht, ich hab' nun über zwanzig Jahr' zur See gefahren, aber da wusst' ich überhaupt nicht, was los ist. Ja, sagt sie, komm, komm, komm, komm - schiebt mich 'rein in die Wohnung, spielt mir am Dödel, ja. Und ich wurde nun unheimlich spitz, und auf'n Mal stellt sie sich auf d'e Hinterbeine, 'n sagt: ich will nicht, ne. Rennt 'raus auf'n Balkon - ich hab' 'n ziemlich großen Balkon - rennt raus, ich denk', die muß ja mal wieder 'reinkommen, ne, aber sie kam nicht, und, denn kuckt' ich hinterher, da war sie gerade unten wegkrabbeln, da war sie über'n Balkon gesprungen, zur Straße durch, also durch'n Gebüsch, zur Straße, und, ja, dann hab' ich noch hinterhergeguckt, und dann ist sie Richtung Mundsburg, U-Bahnhof. Und was dann..., dann hab' ich sie nie wieder gesehen, 'n paar Monate nicht, aber dann traf ich sie wieder, und zwar in unserem Park, wo ich wohne ist 'ne Parkanlage, da traf ich sie wieder, da sagt sie: Oh, Jimmy, Jimmy, Jimmy - Jimmy ist mein spitznam', ja, und, ich wußt' ja gar nicht mit der Alten mit anzufangen, ne, ich bin sonst kein Blödkopp, aber, ja - sagt sie: ich komm' morgen mal wieder hoch. Und nächsten Tag war sie wieder bei mir an der Tür. Nicht!? Ich sag': Was willst du nun eigentlich? Bumsen, oder nicht? Da sagt sie, ne, ficken tu ich nicht so gerne, und, ich sag: Dann hau ab. Ne. Ja, und dann ist sie auch abgehau'n. Und'n paar Tage später war sie wieder da. Und das so drei, vier Mal. Jetzt kommt sie nicht mehr, schon seit 'n paar Monaten nicht mehr. Aber ich treff sie oft auf der Straße, wenn ich da einkaufen geh', bei SKY oder was, ja, dann treff ich sie, sag': Ja, was ist denn? - Ne, ne, ne, ne, ne... Ja, und das war's eigentlich denn.

 

 

_____________________________________________________________________

       
_____________________________________________________________________

©2004 felderfilm